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 Die gesellschaftlichen Veränderungen bedeuteten jedoch nicht, dass die Tee-Kunst aus Japan verschwand, sondern es fand eine Verlagerung statt. In Kyôto wurde reiche Kaufmannsfamilien zu den Unterstützern und Beschützern der Tee-Schulen: Die Mitsui-Familie nahm sich der Omotesenke 表千家-Schule an, während die Mushanokôjisenke 武者小路千家-Schule durch die Familie Hirase unterstützt wurde. Die gesellschaftlichen Veränderungen bedeuteten jedoch nicht, dass die Tee-Kunst aus Japan verschwand, sondern es fand eine Verlagerung statt. In Kyôto wurde reiche Kaufmannsfamilien zu den Unterstützern und Beschützern der Tee-Schulen: Die Mitsui-Familie nahm sich der Omotesenke 表千家-Schule an, während die Mushanokôjisenke 武者小路千家-Schule durch die Familie Hirase unterstützt wurde.
  
-In Tokyo gestaltet sich der Umbruch für die Tee-Schulen bzw. die kulturelle Institution Tee-Weg anders, denn nicht nur Unternehmer wie Yasuda Zenjirô 安田善次郎 (1838-1921) bedienten sich der Kunst, um ihren neuen Status hervorzuheben. Auch Adlige wie Matsura Akira 松浦詮 (1840-1908) und Higashikuze Michitomi 東久世通禧 (1834-1912) fanden in der Tee-Kunst ein Mittel ihr kulturelles Leben der untergegangenen Edo-Zeit weiterzuführen. Gemeinsam gründeten sie die Tee-Gesellschaft Wakei-kai 和敬会, welche bereits seit den 1880er Jahren unregelmäßig Tee-Begegnungen veranstaltete, aber ab dem Jahr 1898 zu einem regelmäßigen Ereignis wurde. Damit versuchte sich vor allem die alte Machtelite der Adligen bzw. der in den Adelsstand erhobenen //daimyô//, also Landesherren aus dem Stand der Samurai in der Edo-Zeit, von der neuen Wirtschaftselite um [[masuda_takashi|Masuda Takashi]] 益田孝 (1848-1938) und seiner 1895 gegründeten Daishi-kai 大師会 abzugrenzen. Der Zugang zur Wakei-kai war limitiert und nur auf Einladung möglich, um damit einen exklusiven Zirkel zu instituieren. +In Tôkyô gestaltet sich der Umbruch für die Tee-Schulen bzw. die kulturelle Institution Tee-Weg anders, denn nicht nur Unternehmer wie Yasuda Zenjirô 安田善次郎 (1838-1921) bedienten sich der Kunst, um ihren neuen Status hervorzuheben. Auch Adlige wie Matsura Akira 松浦詮 (1840-1908) und Higashikuze Michitomi 東久世通禧 (1834-1912) fanden in der Tee-Kunst ein Mittel ihr kulturelles Leben der untergegangenen Edo-Zeit weiterzuführen. Gemeinsam gründeten sie die Tee-Gesellschaft Wakei-kai 和敬会, welche bereits seit den 1880er Jahren unregelmäßig Tee-Begegnungen veranstaltete, aber ab dem Jahr 1898 zu einem regelmäßigen Ereignis wurde. Damit versuchte sich vor allem die alte Machtelite der Adligen bzw. der in den Adelsstand erhobenen //daimyô//, also Landesherren aus dem Stand der Samurai in der Edo-Zeit, von der neuen Wirtschaftselite um [[masuda_takashi|Masuda Takashi]] 益田孝 (1848-1938) und seiner 1895 gegründeten Daishi-kai 大師会 abzugrenzen. Der Zugang zur Wakei-kai war limitiert und nur auf Einladung möglich, um damit einen exklusiven Zirkel zu instituieren. 
  
 >> "The establishment of the Wakei-kai and their prohibition on using ostentatious tea utensils at their tea gatherings can be interpreted as a reaction by the old elite to the emerging nouveaux riches, such as Masuda Takashi, who were entering what had formerly been the old elite's exclusive sociocultural sphere and parading their material wealth, as exemplified in pretentious tea utensils and other forms of art and by hosting grand tea gatherings where the main interest of participants was the ostentations of the guest of the tea utensils used at the gathering." (Oshikiri 2018, S. 67) >> "The establishment of the Wakei-kai and their prohibition on using ostentatious tea utensils at their tea gatherings can be interpreted as a reaction by the old elite to the emerging nouveaux riches, such as Masuda Takashi, who were entering what had formerly been the old elite's exclusive sociocultural sphere and parading their material wealth, as exemplified in pretentious tea utensils and other forms of art and by hosting grand tea gatherings where the main interest of participants was the ostentations of the guest of the tea utensils used at the gathering." (Oshikiri 2018, S. 67)
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