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Die andere Seite der Hoffnung

Zu Struktur und Erzählweise des Films

Einleitung

Das Thema Flucht bearbeitet Kaurismäki bereits in seinem Film ‘Le Havre‘ (2011). Dort erzählt er die Geschichte eines afrikanischen Jungen, dem es mit seiner ungeheuren Zielstrebigkeit und der Unterstützung freundlicher Menschen gelingt, nach England zu gelangen. In beiden Filmen spielen die Themen Solidarität und Menschlichkeit eine zentrale Rolle. Der Hintergrund der Erzählungen wird bestimmt durch die sogenannte Flüchtlingskrise in Europa, die von einer Stimmung der Abschottung gegen die Flüchtlinge und der Abwehr der ‘Eindringlinge‘ bestimmt wird. „Ich habe den Film in Finnland gemacht, weil es mein Land ist. Aber gemeint ist ganz Europa. Wenn wir nicht zu unserer Menschlichkeit zurückfinden, falls wir eine solche jemals hatten, dann haben wir keine Zukunft mehr“, sagte Kaurismäki in einem Interview mit dem italienischsprachigen Fernsehen in der Schweiz (RSI, 30.03.17). Er klagt die Menschlichkeit ein, die den Bürgern abhandengekommen sei, ohne die es keine Zukunft für ein gutes Miteinander - Leben gebe.

Der Text versucht, die allgemeine These von Kaurismäkis minimalistischem Stil für den Bereich der Narration zu überprüfen und untersucht diese exemplarisch an den Eingangsszenen und der Gewaltentwicklung im Film, die sich in drei Szenen steigert.

Inhalt

Der Film erzählt die Geschichte eines syrischen Flüchtlings, der als blinder Passagier auf einem Kohlecontainer eher zufällig in Finnland landet und dort um Asyl bittet. Er durchläuft, auf korrekte Weise durch den Behördenapparat geschoben, sein Asylverfahren und wird trotz deutlich vorhandener Bedrohung in Syrien abgelehnt. Seiner Abschiebung kann er mit Hilfe einer Sozialarbeiterin entkommen und untertauchen.

Die weitere Erzählung handelt nun von Erfahrungen, die Khalid als untergetauchter Flüchtling in der Stadt macht. Er hungert, hat kein Dach über dem Kopf, begegnet freundlichen Menschen, die ihm in seiner Not helfen und bedrohlichen rechten Nazi – Glatzköpfen, die ihn angreifen. Er kann mit der Unterstützung des Restaurantbesitzers Waldemar, der ihn völlig verhungert und verdreckt hinter seinen Mülltonnen findet und ihn aufnimmt, überleben. Waldemar gibt ihm Arbeit und eine Unterkunft für die Nacht, versorgt ihn mit falschen Papieren und hilft ihm, seine Schwester ins Land zu schmuggeln. Khalid wurde auf der Flucht von ihr getrennt und sucht verzweifelt, sie über die Netzwerke aller Flüchtlinge, die er kennt ausfindig zu machen. Es gelingt und sie kann nach ihrer Ankunft einen Asylantrag stellen.

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