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Ichikawa Fusae – ein Leben für das Frauenwahlrecht
Politikerin, Frauenaktivistin
„Today, many Japanese think that this equality [of men and women] was the gift of the Allied Occupation Forces - an outcome of Japan's defeat in the war. […] Winning the right to vote is one thing. To use it effectively is another. The right itself did not change Japanese women overnight.“ (Rede zur Verleihung des Ramon Magsaysay Award, 1974)
Ichikawa Fusae 市川房枝 (1893-1981) widmete ihr Leben der politischen und gesellschaftlichen Gleichstellung von Frauen und Männern - dieses Streben beherrschte ihr Handeln zu sehr unterschiedlichen Zeiten der japanischen Geschichte und brachte ihr neben Anerkennung auch Kritik ein.
Familie und Ausbildung
Ichikawa Fusae wurde 1893 in die Familie eines armen Seidenraupenzüchters im Dorf Asahi, Präfektur Aichi, geboren. Auch wenn ihr Vater seiner Ehefrau gegenüber gewalttätig war, befürwortete er die Bildung sowohl für Jungen als auch Mädchen. Dies war durchaus keine Selbstverständlichkeit um die Jahrhundertwende, besonders wenn man bedenkt, dass Ichikawas Mutter Analphabetin war. (vgl. ICHIKAWA 1995, S. 5) So konnte Ichikawa zunächst die Grundschule vor Ort besuchen, um anschließend an die weiterführende Schule in Tôkyô, die Joshi gakuin 女子学院, zu wechseln. Diese von Yajima Kajiko 矢島楫子 (1833-1925) – Gründerin der Nihon kirisutokyô fujin kyôfûkai 日本基督教婦人矯風会 (Japanische Reformgesellschaft Christlicher Frauen für die Abstinenz) – geführte Missionsschule legte neben Unterricht in Geschichte, Mathematik, Japanisch oder Englisch als christliche Einrichtung viel Wert auf das Bibelstudium und tägliche Andachten. Ichikawa, die bis dahin wenig Bezug zum Christentum hatte, plagte neben einer Abneigung gegenüber den christlichen Praktiken auch Heimweh, so dass sie nach nur vier Monaten die Schule abbrach und in ihren Heimatort zurückkehrte. Dennoch ist die frühe Begegnung mit Yajima Kajiko, die sich mit der Reformgesellschaft gegen die Prostitution und für Frauenrechte einsetzte, sicherlich als ein erster Kontakt mit der Welt der feministischen Aktivistinnen anzusehen.
Der kurze Aufenthalt an der Joshi gakuin bewirkte, dass Ichikawa weiter lernen und sich fortbilden wollte, so dass sie zunächst eine Lehrerausbildung an einer Schule in Okazaki und anschließend an der Präfektur Aichi Frauenschule (Aichi kenritsu joshi shihan gakkô 愛知県立女子師範学校) in Nagoya machte. Während dieser Zeit lehnte sie sich gegen das staatlich verordnete Frauenideal der „guten Ehefrau, weisen Mutter“ (ryôsai kenbo 良妻賢母) auf, wie ein im Jahr 2021 entdecktes Tagebuch Ichikawas vor Augen führt. (vgl. „Ichikawa Fusae: Ikari no nisshi“) Ichikawa hatte ihre Mitschülerin im Sommer des Jahres 1912 zum Unterrichtsboykott aufgerufen, um gegen den Fokus der Ausbildung auf das staatliche Ideal zu demonstrieren, welches Frauen in eine passive gesellschaftliche Rolle verdammte.
Im Jahr 1913 begann sie ihre Lehrtätigkeit in ihrem Heimatort Asahi, um bereits im darauffolgenden Jahr nach Nagoya umzuziehen und an einer anderen Schule zu unterrichten. Das Leben in der Großstadt ließ sie den „Flair der Taishô-Demokratie“ (Taishô demokurashî no ibuki 大正デモクラシーの息吹) erleben (ICHIKAWA 1995, S. 620), indem sie Vorlesungen und Vorträge zu verschiedenen Themen wie feministische Ideen, soziale Gerechtigkeit oder die Arbeiterbewegung hörte.
Im Jahr 1917 kündigte sie ihre Lehrtätigkeit und wechselte als Journalistin zur Nagoya shinbun 名古屋新聞 (Nagoya Zeitung), ein für diese Zeit noch recht ungewöhnlicher Beruf für Frauen, aber für politisch interessierte Frauen durchaus eine Möglichkeit, sich Gehör zu verschaffen. So schrieb sie während dieser Zeit vor allem Beiträge, die Belange von Frauen thematisierten. Bereits ein Jahr später verließ sie die Zeitung wieder und zog nach Tôkyô um – damit beginnt die lange politische Karriere von Ichikawa Fusae, in deren Verlauf sie 30 Jahre dem japanischen Parlament als gewählte Vertreterin angehörte.
Umbruchszeit in Tôkyô (1918/19)
Mit dem Umzug 1918 nach Tôkyô geriet Ichikawa mitten in die Diskussion um Frauenrechte. Frauen war mit der Verschärfung des „Polizeigesetz zur Aufrechterhaltung von Ruhe und Ordnung“ (Chian keisatsu hô 治安警察法) im Jahr 1900 die Mitgliedschaft in politischen Vereinigungen sowie die Teilnahme an politischen Aktivitäten insgesamt untersagt. Sie vermochten es daher nur über Umwege wie literarische oder journalistische Tätigkeiten, sich zu aktuellen politischen Themen zu äußern.
Die verschiedenen Frauengruppierungen jener Zeit, ob konservativ-bürgerliche oder sozialistische Bewegungen, waren durch ihr Personal in einem steten Austausch und konnten auch über ideologische Gräben hinweg pragmatisch für gemeinsame Ziele zusammenarbeiten. Ein herausragendes Ziel in der Taishô-Zeit war die politische Teilhabe von Frauen, indem zunächst die Gesetzeslage geändert und anschließend das Wahlrecht für Frauen ermöglicht werden sollte. Die verschiedenen Aktivistinnengruppen diskutierten jedoch auch über die Rolle der Frau in der Gesellschaft, die sich durch das staatliche Ideal der ryôsai kenbo grundsätzlich zwischen der Stellung als Ehefrau und der Rolle als Mutter bewegte. Die Mutterschutzdebatte (Bosei hogo ronsô 母性保護論争) von 1918/19, geführt vor allem zwischen Hiratsuka Raichô 平塚らいてう (1886-1971), Yosano Akiko 与謝野晶子 (1878-1942), Yamada Waka 山田わか (1879-1957) und Yamakawa Kikue 山川菊栄 (1890-1980), führt sehr unterschiedliche Positionen um staatliche Verantwortung für den Schutz von Mutter und Kind und letztendlich auch um die gesellschaftliche Stellung von Frauen vor Augen. (Zu den verschiedenen Positionen in der Mutterschutzdebatte siehe GERMER 2008, S. 26-30)
Ichikawas Eintritt in die Welt feministischer Debatten geschah eher durch einen Zufall, als dass sie gezielt nach Anschluss gesucht hätte. Ihr in den USA lebender Bruder empfahl ihr, Englischunterricht bei einem Bekannten zu nehmen, Yamada Kakichi 山田嘉吉 (1865-1934), der nach einem USA-Aufenthalt eine Sprachschule eröffnet hatte. Im Haus von Yamada, wo sie begann Schriften der Reformpädagogin Ellen Key (1849-1926) zu lesen, lernte sie dessen Ehefrau Yamada Waka kennen, eine der führenden Frauenaktivistinnen jener Zeit. Diese Bekanntschaft brachte Ichikawa schließlich in den Zirkel um Hiratsuka Raichô, die sich bereits mit der Gründung der Seitôsha 青鞜社 (Blaustrumpf-Gesellschaft) im Jahr 1911 einen Namen als Frauenaktivistin gemacht hatte, und auch in Kontakt mit Kamichika Ichiko (1888-1981), die nach einem gewalttätigen Angriff auf ihren Geliebten, den Anarchisten Ôsugi Sakae 大杉栄 (1885-1923), gerade aus dem Gefängnis entlassen worden war und die in der Nachkriegszeit für die Sozialistische Partei ins Parlament einziehen sollte.
Beruflich konnte Ichikawa zunächst nur schwer in der Hauptstadt Fuß fassen: Über einen Bekannten arbeitete sie zunächst als Sekretärin, um dann als Hauslehrerin ihren Unterhalt zu verdienen. So kam ihr durch Vermittlung von Okino Iwasaburô 沖野岩三郎 (1876-1956), einem Autor und Pastor, das Angebot gerade recht, bei der Yûaikai 友愛会 als Vorsitzende der Frauenabteilung zu arbeiten. Die Arbeiterorganisation Yûaikai, 1912 von Suzuki Bunji 鈴木文治 (1885-1946) gegründet, war zunächst keiner Ideologie verschrieben, sondern hatte sich zum Ziel gesetzt, die Arbeitsbedingungen zu verbessern und das Klassenbewusstsein der Arbeiter zu wecken - auch wenn dies Kooperation mit der Wirtschaftselite bedeutete. Dies machte sie zur Zielscheibe von radikaleren Kräften aus dem sozialistischen und kommunistischen Lager. Interne Führungsstreitigkeiten ab 1916 führten zu einer Neuaufstellung der Organisation, u.a. die Einrichtung einer Abteilung für Frauen, sowie unter dem Eindruck der Reisunruhen von 1918 zu einer stärkeren Aufstellung als Arbeiterbewegung, die eine gesellschaftliche Veränderung zugunsten der Arbeiterklasse anstrebte. Im Jahr 1919 erfolgte die Umbenennung in Dai Nihon rôdô sôdômei 大日本労働総同盟友愛会 (Großjapanischer Arbeiterverband). (Zur Arbeiterbewegung siehe LARGE 1981)
Auch wenn Ichikawa Fusae durch ihre Arbeit bei der Yûaikai die Möglichkeit hatte, sich mit arbeitenden Frauen und ihren Schwierigkeiten zu beschäftigen, blieb bei ihr der Eindruck, dass Frauen in der Arbeiterbewegung als weniger wichtig erachtet wurden. Zwar war die Behandlung in der Organisation respektvoll, doch wurden die Belange der Frauen nicht mit der gleichen Vehemenz verfolgt. So gelangte Ichikawa zu der Einsicht, dass sie sich nicht in einer männlichen Arbeiterbewegung für Frauen, sondern in einer weiblichen Bewegung für die Gleichstellung von Frauen und Männern engagieren wollte. Sie verließ also die Yûaikai und widmete sich neuen Projekten.
Politische Teilhabe: Shin fujin kyôkai
Es wird deutlich, dass Ichikawa Fusae zu einer turbulenten Zeit nach Tôkyô zog: Der Staat sah sich mit Forderungen aus verschiedenen Gruppen der Gesellschaft auf größere politische Teilhabe konfrontiert. In dieser Atmosphäre stellte sich auch die Frauenbewegung neu auf. Die Bitte von Hiratsuka Raichô, sich mit Oku Mumeo 奥むめお (1895-1997) zusammen verstärkt den Frauenrechten zu widmen, kam für Ichikawa zwar überraschend, entsprach jedoch ihren neugewonnen Einsichten. Gemeinsam gründeten sie im Jahr 1919 die Shin fujin kyôkai 新婦人協会 (Vereinigung der Neuen Frau). Zwei Anliegen rückten für die neue Frauenorganisation in den Vordergrund: die Revision von Artikel 5 des Polizeigesetzes und die Reform des Scheidungsrechts.
Revision von Artikel 5
Artikel 5 des Polizeigesetzes von 1900 verbot verschiedenen Personengruppe, politischen Vereinigungen beizutreten. Neben Militärangehörigen, Polizisten, Mönchen, Minderjährigen und Staatsangestellten wurden in dem Gesetz explizit Frauen genannt. In einem Zusatz wurde Frauen und Minderjährigen auch noch die Teilnahme an politischen Veranstaltungen untersagt. Das Gesetz zwang Frauen also in eine ungeordnete, Kindern gleichgestellte gesellschaftliche Position und sprach ihnen damit das fundmentale Recht ab, als souveräne Individuen am politischen Leben teilzunehmen.
Die Shin fujin kyôkai forderte die Abschaffung beider, Frauen betreffenden Paragraphen.
Reform des Scheidungsrechts
Das japanische Zivilgesetzbuch aus dem Jahr 1898 bestrafte Frauen, die Ehebruch begingen, mit zwei Jahren Gefängnis und Scheidung. Es war Ehefrauen jedoch nicht möglich, die Scheidung einzureichen, wenn der Ehemann nachgewiesen Ehebruch beging. Ein Beweis für Ehebruch seitens des Ehemanns war eine Geschlechtskrankheit. Da sich die Frau nicht scheiden lassen konnte, musste sie für den eventuell kranken Mann sorgen, steckte sich womöglich selbst an und war häufig verbalen und physischen Attacken aus dem familiären Umfeld ausgesetzt.
Die Shin fujin kyôkai forderte nicht nur das Recht auf Scheidung, wenn der Mann an einer Geschlechtskrankheit litt, sondern auch finanzielle Entschädigung, sollte sie sich anstecken. Außerdem sollte keine Frau gezwungen werden, einen Mann mit Geschlechtskrankheit heiraten zu müssen.
Auch wenn Ichikawa Fusae sich weniger mit dem zweiten Ziel der Vereinigung identifizieren konnte und sie die Erlangung politischer Rechte für Frauen als wichtiger erachtete, nahm sie eine aktive Rolle in der Vereinigung ein. Mit Artikeln in der eigens gegründeten Zeitschrift Joshi dômei 女性同盟 (Frauenbündnis) und anderen Zeitungen, Vorträgen und zahlreichen Treffen mit Politikern wurden jedoch nicht nur die beiden Hauptziele der Vereinigung verfolgt, sondern auch das Wahlrecht für Frauen gefordert. Nach mehreren Rückschlägen, welche den Hauptfokus der Vereinigung auf die Erlangung politischer Teilhabe setzen ließ, wurde im Jahr 1922 eine Teilrevision von Artikel 5 des Polizeigesetzes erlangt und Frauen die Teilnahme an politischen Veranstaltungen erlaubt. Die Mitgliedschaft in politischen Parteien wurde Frauen erst ab 1930 erlaubt. Dennoch ließ der erste Teilerfolg hoffen, dass nun auch das Wahlrecht für alle, Männer und Frauen, wie in anderen Ländern in Reichweite war. Frauen mussten jedoch noch mehr 20 Jahre warten, während Männer, unabhängig von ihrem Einkommen, ab 1925 das Wahlrecht erhielten. Die Shin fujin kyôkai löste sich Ende 1922 auf. (Zu den Gründen siehe ORII, TOMIDA 2005, S. 247-49)
Ichikawa Fusae hatte die Vereinigung bereits 1921 verlassen, um in die USA zu reisen, wo sie mehr als zwei Jahre blieb. In den USA hatten Frauen das Wahlrecht ein Jahr zuvor erhalten. Über die Gründe ihres USA-Aufenthalts sagte Ichikawa in dem Interview mit Yoko NUITA:
„I went to America because I wanted to see firsthand what direction the women's movement was going to take.“ (NUITA 1978, S. 58)
Frauenwahlrecht: Fusen kakutoku dômei
Viele japanische Frauenaktivistinnen besuchten die USA, um die dortige Bewegung zu studieren und Positionen für Aktivitäten in Japan zu finden. Für Ichikawa Fusae bedeutete der USA-Aufenthalt vor allem, dass sie sich ihrer eigenen Ansichten gewahr wurde und sich vollständig auf Frauenbelange und die Gleichberechtigung der Geschlechter konzentrierte - von einem gleichzeitigen Engagement in der Arbeiterbewegung war nun endgültig nicht mehr die Rede, auch wenn sie bei ihrer Rückkehr kurzzeitig für die japanische Abteilung der Internationalen Arbeitsorganisation (International Labor Organization, ILO) des Völkerbunds in Tôkyô arbeitete.
Im Jahr 1924 wurde positiv für das allgemeine Wahlrecht für Männer entschieden, welches ab 1925 in Kraft trat und 1928 erstmals umgesetzt wurde. Frauenorganisationen sahen daher nun die Chance, auch das Wahlrecht für Frauen aktiv zu fordern, denn:
„Ohne fusen 婦選 (Frauenwahlrecht) kann es kein wirkliches fusen 普選 (allgemeines, Männerwahlrecht) geben“ (Fusen naku shite makoto no fusen nashi 婦選なくして真の普選なし) (KURIHARA 1991, S. 86; hier wird jedoch nur die englische Übersetzung ohne Nachweis angegeben)
Mit anderen Aktivistinnen wie Kubushiro Ochimi 久布白落実 (1882-1972), Yamataka Shigeri 山高しげり (1899-1977) und Kawasaki Natsu 河崎なつ (1889-1966) gründete Ichikawa im Jahr 1924 das Förderbündnis zur Erlangung des Frauenwahlrechts (Fujin sanseiken kakutoku kisei dômeikai 婦人参政権獲得期成同盟会), 1925 umbenannt in Bündnis zur Erlangung des Frauenwahlrechts (Fusen kakutoku dômei 婦選獲得同盟). Im Gründungsmanifest wurden drei Ziele definiert: 1. Bürgerrechte für Frauen auf kommunaler Ebene; 2. Revision des Gesetzes zur Wahl des Repräsentantenhaus (shûgiin 衆議院), um Männer und Frauen gleichberechtigt die Teilnahme zu ermöglichen; 3. Revision von Artikel 5 des Polizeigesetzes, um Frauen die Freiheit der politischen Teilhabe zu garantieren.
Nachdem 1925 die Einschränkungen für das männliche Wahlrecht fielen, Frauen aber weiterhin ausgeschlossen waren, überzeugte das Bündnis eine kleine Gruppe von Repräsentanten, sich für Bildung und Wahlrecht von Frauen einzusetzen. Die Petition passierte tatsächlich das Repräsentantenhaus, um dann aber im Herrenhaus (kizokuin 貴族院) gestoppt zu werden. Dennoch war die Unterstützung durch die gewählten Repräsentanten so ermutigend, dass das Bündnis seine Bemühungen verstärkte und Frauengruppen im ganzen Land gründete. Auch die Zusammenarbeit mit anderen Frauenorganisationen wurde intensiviert und im Jahr 1929 ein gemeinsames Komitee gegründet, die Fusen kakutoku kyôdo iinkai 婦選獲得共同委員会 (Gemeinsames Komitee zur Erlangung des Frauenwahlrechts), sowie ab 1930 Nationale Tagungen zum Frauenwahlrecht durchgeführt (Zen Nihon fusen taikai 全日本婦選大会). Gleichzeitig wurde eine eigene Zeitschrift gegründet, Fusen 婦選 (Frauenwahlrecht), die eine breite Unterstützerschaft erreichen sollte. Auch die Lobbyarbeit bei Parlamentariern wurde ausgebaut, so dass sich 1929 allgemein die Meinung durchsetze, Frauen umfangreiche Rechte auf lokaler Ebene zu gewähren. Ichikawa Fusae sprach von einer Zeit der Hoffnung.
1930 wurde ein Vorhaben der Regierung bekannt, Frauen über 30 Jahre auf kommunaler Ebene das Wahlrecht zuzusprechen. Ein Jahr später wurde der Entwurf überarbeitet und das Alter auf 25 Jahre gesenkt, verheiratete Frauen benötigten jedoch die Zustimmung des Ehemanns, wenn sie sich zur Wahl stellen wollten. Ichikawa stellte sich gegen das Vorhaben, da sie zum einem fürchtete, dass dieses Minimalrecht die Bewegung für ein umfassendes Frauenwahlrecht zerstören könnte, zum anderen sah sie darin einen Ausdruck des feudalen Familiensystems, welches Frauen als unmündig betrachtete. Daher hielt sich die Enttäuschung in Grenzen, als die Gesetzesvorlage zwar das Repräsentantenhaus passierte, aber im Herrenhaus scheiterte.
„In September of the same year (1931), the Manchurian Incident occurred, and Japan's condition changed.“ (NUITA 1978, S. 59)
Politisches Engagement in der Kriegszeit
Nach dem Mandschurei-Zwischenfall wurde im Parlament nicht mehr über das Frauenwahlrecht diskutiert und die Frauenorganisationen veränderten den Fokus ihrer Aktivitäten. Ichikawa Fusae wandelte ihre Position: Während sie vor 1931 vor allem Frauen als mündige Bürgerinnen darstellte, unterstrich sie nun die Aufgabe der Frauen, gemeinsam den Weltfrieden zu erhalten.
„She wrote that women hated war und love peace and that it was a common instinct of women all over the world and not just a feeling.“ (KURIHARA 1991, S. 88)
Ichikawa, die in der Shin fujin kyôkai noch wenig Wert auf die Positionierung der Frau als Mutter legte, betonte nun die weibliche Natur. Damit legt sie die Basis für eine neue Ausrichtung der Frauenbewegung, die sich in den Dienst des Staates stellte, denn wie KURIHARA treffend analysiert:
„This overemphasis on women's peace-loving nature and on motherhood easily meshed into the Japanese version of the ideology of 'national motherhood' based on nationalism and prewar attitudes.“ (KURIHARA 1991, S. 88)
Dennoch kann nicht davon gesprochen werden, dass Ichikawa sich völlig von ihren Zielen des Frauenwahlrechts verabschiedete und sich dem Staat andiente. 1932 kooperierte das Bündnis von Ichikawa mit der Proletarischen Frauenbewegung (Musan fujin dômei 無産婦人同盟), sich gemeinsam für das Wahlrecht einzusetzen. Dies führte jedoch dazu, dass Ichikawa und die Zeitschrift Fusen von der Regierung zensiert und einzelne Ausgaben verboten wurden. Ichikawa selbst sah sich mit Überwachung ihrer Schreibtätigkeit konfrontiert und hatte kaum noch Möglichkeiten, sich politisch zu äußern. So begann sich das Bündnis verstärkt sozialen Problemen von Frauen zu widmen, um im Zuge der Verbesserung der Lebenssituation von Frauen mehr Rechte für Frauen einzufordern. Nur mit mündigen Bürgerinnen wäre der Staat in der Lage, die Kriegsanstrengungen zu meistern. Die Frauenbewegung insgesamt veränderte allmählich ihre pazifistische Position in eine Unterstützung für den Krieg, und Ichikawa Fusae wurde ab 1935 vermehrt in staatlichen Organisationen tätig.
Zunächst wurde sie 1935 eingeladen, im von der Regierung gegründeten Zentralen Komitee für unparteiische Wahlen (Senkyô shukusei chûô renmei 選挙粛正中央連盟) mitzuwirken. Sie akzeptierte die Einladung, weniger aus Überzeugung als vielmehr aus der Hoffnung heraus, auf ein Frauenwahlrecht hinzuwirken. Gleichzeitig engagierte sich Ichikawa im Bund für Mutterschutz (Bosei hogo renmei 母性保護連盟), da mit dem Voranschreiten des Krieges mehr Frauen und Kinder auf den männlichen Ernährer in der Familie verzichten mussten und auf staatliche Unterstützung angewiesen waren. Die Regierung verabschiedete 1937 einen Erlass zum Schutz von Müttern und Kindern (Boshi hogohô 母子保護法).
In den Jahren ab 1937, als der Sino-Japanische Krieg begann, wurde Ichikawa Fusae mehr und mehr Teil staatlicher Organisationen. Ihr Ziel war es, die Wichtigkeit von Frauen für die Gesellschaft aufzuzeigen. Im September 1937 wurde sie Vorstandsmitglied der Nihon fujin dantai renmei 日本婦人団体連盟 (Vereinigung japanischer Frauen), die sich mit Unterstützung der Regierung und im Zuge des Aufbaus der Heimatfront für die Verbesserung der Lebens- und Arbeitsumstände von Frauen einsetzte. Ab 1940 mussten sich alle unabhängigen Organisationen auflösen, so auch die Fujin kakutoku dômei, bis dann 1942 eine Gleichschaltung aller Frauenorganisationen in der Dai Nippon fujinkai 大日本婦人会 (Großjapanische Frauenvereinigung; kurz: Nippu 日婦) stattfand. Die überwältigende Mehrheit der Führungsriege war männlich, jedoch gehörte Ichikawa Fusae ebenfalls dem Vorstand an. Zur selben Zeit wurde sie Funktionärin der Dai Nippon genron hôkokukai 大日本言論報告会 (Großjapanische Pressegesellschaft). Ichikawa wurde somit Teil des totalitären Staatsapparats. Auch wenn sie diese Teilnahme nie verleugnete - denn sie wollte auch während des Krieges die Wichtigkeit von mündigen Frauen für eine Gesellschaft demonstrieren – wurde ihr in der Nachkriegszeit vorgeworfen, dass sie die Inhalte der Organisationen nicht in Frage stellte.
„Ichikawa Fusae should not have accepted positions in the government-sponsored organizations. She should have worked as a free citizen and as a feminist leader.“ (KURIHARA 1991, S. 98)
Dennoch war sie eine der wenigen aktiven japanischen PolitikerInnen, die zu ihren politischen Entscheidungen während der Kriegszeit stand und sich öffentlich für die Kriegsverbrechen Japans in anderen asiatischen Ländern entschuldigte. Ihre Rede bei der Preisverleihung des Ramon Magsaysay Award auf den Philippinen begann sie mit folgenden Worten:
„I am filled with shame and deep regret as a Japanese, thinking how my people caused you and your country indescribable loss and pain in the past. To those of you who, over the last three decades, have had to live with incurable wounds of war, I offer my sincere apologies and beg to be forgiven.“ (Rede zur Verleihung des Ramon Magsaysay Award, 1974)
Nachkriegszeit
Nach der Kapitulation Japans am 15. August 1945 änderte sich die Situation für die gesamte japanische Gesellschaft. Frauenaktivistinnen sahen eine Chance, die Frauenbewegung und den Kampf um gleiche Rechte wieder aufzunehmen. Bereits 10 Tage später gründete Ichikawa Fusae das Frauenkomitee für Nachkriegspolitik (Sengo taisaku fujin iinkai 戦後対策婦人委員会), welches sich in unterschiedlichen Abteilungen mit Themen wie Soziales, Arbeit oder Politik befasste. Ichikawa wurde Vorsitzende der Politikabteilung und nahm ihre Aktivität für das Frauenwahlrecht wieder auf. Durch ihre Arbeit hat sie maßgeblich dazu beigetragen, dass das Wahlrecht für Frauen in der neuen Verfassung verankert wurde. Im November 1945 gründete sie die Shin Nihon fujin dômei 新日本婦人同盟 (Frauenliga für ein Neues Japan), die sich 1950 in Nihon fujin yûkensha dômei 日本婦人有権者同盟 (Japanische Wählerinnen-Liga) umbenannte. Als Präsidentin setze sich Ichikawa für Frauenbildung ein, denn Frauen sollten politisch gebildet werden, um das Wahlrecht auch wahrnehmen zu können. Bei der Wahl zum Repräsentantenhaus im Jahr 1946 gewannen 39 Frauen Sitze im Parlament.
Ichikawa Fusae sollte ebenfalls dabei sein, doch wurde ihr aufgrund ihrer Tätigkeit während des Krieges alle politische Betätigung für dreieinhalb Jahre durch die Besatzungsmacht untersagt. In einem Interview im Jahr 1978 mit Yoko NUITA sagt sie über diese Zeit:
„[…] before, during the war I helped the government to a degree, but I was not a leader of the war effort, and, furthermore, far from becoming a hindrance to the democratization of Japan after the war, I said I thought I could make great efforts for the democratization of Japan, and I objected to being purged.[…]
„The restrictions were very strict, so it was like being in a prison without actually being behind bars.“ (NUITA 1978, S. 60)
In diesen Jahren konnte Ichikawa auch nicht aktiv in der Shin Nihon fujin dômei agieren. Dies brachte sie in finanzielle Schwierigkeiten, bestritt sie ihren Lebensunterhalt doch durch Reden, Vorträge und Zeitschriftenbeiträge mit politischem Inhalt. Sie musste sich also als Landarbeiterin verdingen. Jedoch wurden 1950 unterstützt durch zahlreiche Proteste von Frauenaktivistinnen die Restriktionen aufgehoben und Ichikawa konnte auf die politische Bühne zurückkehren.
Bei den Wahlen im Jahr 1953 konnte sie sich endlich als unabhängige Kandidatin erfolgreich zur Wahl stellen. Bis zum Ende ihrer politischen Karriere, welche erst mit ihrem Tod 1981 endete, blieb sie zwei Zielen treu: der Förderung der politischen Partizipation von Frauen und dem Antikorruptionskampf. Zum zweiten Punkt gehörte für sie auch, dass Kandidaten ihren Wahlkampf unabhängig gestalten müssen, ohne auf finanzielle Förderung aus der Wirtschaft oder anderen Interessengruppen angewiesen zu sein. So finanzierte sie ihre eigenen Wahlkampfkampagnen stets aus wenigen Mitteln und mit viel persönlichem Engagement.
Bereits 1946 gründeten die Frauen des Frauenkomitees ein Haus, um Frauen auf die neu erlangten Rechte zur Wahl vorzubereiten, indem sie Seminare und Vorlesungen anboten. Das einfache Holzgebäude wurde 1962 durch ein modernes, vierstöckiges Gebäude, das Fusen kaikan 婦選会館 (Haus des Frauenwahlrechts), ersetzt, welches nach Ichikawas Tod zunächst in Ichikawa Fusae kinenkai 市川房枝記念会 (Gesellschaft zum Gedächtnis an Ichikawa Fusae) umbenannt wurde und seit 2010 den Namen Ichikawa Fusae kinenkai josei to seiji sentâ 市川房枝記念会女性と政治センター ( Gesellschaft zum Gedächtnis an Ichikawa Fusae - Zentrum für Frauen und Politik; die offizielle englisch Bezeichnung lautet: Ichikawa Fusae Center for Women and Governance) trägt. Dort konnten und können bis heute Frauen ihre Kenntnisse zu Wirtschaft, Sozialgeschichte, Recht und Literatur erweitern. Denn für Ichikawa bestand der Schlüssel für eine politische Teilhabe von Frauen darin, dass sie genügend politische Bildung erhielten:
„Letztlich ist die Gleichberechtigung eine Frage der Erziehung.“ (zitiert nach LINHART: „Fusae Ichikawa – die letzte Suffragette“)
Diesem Credo blieb sie auch persönlich bis ins hohe Alter treu. So reiste Ichikawa 1970 in die USA, um sich über die Neue Frauenbewegung zu informieren. Die Frauenbewegung der sogenannten Zweiten Welle – die Erste Welle stellte den Kampf um das Wahlrecht dar – forderte gleiche Rechte und Möglichkeiten, persönliche Entscheidungen in allen Bereichen wie Politik, Arbeit, Familie und Sexualität zu treffen. Es wurden die institutionalisierten Machtverhältnisse angegriffen, welche Frauen zugunsten von Männern daran hinderten, ein selbst bestimmtes Leben zu führen. Ichikawa zeigte zwar deutliche Sympathie für die Neue Frauenbewegung, jedoch gab es auch Strömungen innerhalb der Bewegung, die sie kritisch betrachtete. Eine grundsätzliche Anti-System-Haltung kam für die reformistisch eingestellte Ichikawa nicht in Frage. Daher blieb sie auch der japanischen Bewegung der 1970er Jahre, der Ûman ribu ウーマンリブ (abgeleitet vom englischen Begriff Women's Liberation Movement) gegenüber zunächst kritisch eigestellt, da sie die Gruppen lediglich als Imitation der US-amerikanischen Bewegung ansah. Ende der 1970er Jahre jedoch gestand sie ein, dass sie in vielen Punkten der Ûman ribu zustimmte; beispielsweise konnte sie sich der Kritik an der Beschränkung der gesellschaftlichen Frauenrolle auf die der Mutter anschließen. Ichikawa Fusae selbst blieb ihr Leben lang ledig und hatte keine Kinder. Für sie stand ihre Arbeit für die Frauenbewegung im Fokus, so dass eine Heirat und Kinder ihren Lebensstil sowie ihre Handlungsmöglichkeiten eingeschränkt hätten. (Siehe DIENER 1997, S. 1139)
Ichikawa Fusae wurde wiederholt als Volksvertreterin gewählt, zuletzt 1980, bevor sie 1981 im Alter von 87 Jahren starb. Verzweiflung an der gesellschaftlichen Position von Frauen in Japan ließ sie bis zuletzt nicht erkennen. Vielmehr sagte sie in dem Interview mit Yoko NUITA:
„As I have a responsibility to the movement to improve the position of women, if I were born into a world where the position of women was low, I would choose to be a woman so that I could work to improve the position of women.“ (NUITA 1978, S. 61)
Forschungsstand
Ichikawa Fusae hat einen festen Platz in der Geschichte der japanischen Frauenbewegung. Daher wird sie in Überblickswerken wie Gendering Modern Japanese History (2005) von Barbara MOLONY und Kathleen UNO oder Japanese Feminist Debates. A Century of Contention on Sex, Love, and Labor (2016) von Ayako KANO auch immer als zentrale Person genannt, beispielsweise als eine der Gründerinnen der Shin fujin kyôkai. Dennoch gibt es kaum Monographien, die sich ausschließlich mit Ichikawa als Person beschäftigen und ihren gesamten Lebensweg bzw. die Entwicklung ihrer politischen Haltung nachzeichnen. Eine Ausnahme bildet hier das Werk von MURAI Ryôta, Ichikawa Fusae: kôtai wo soshi shite zenshin 市川房枝: 後退を阻止して前進 (2021), welches alle Lebensabschnitte in die Betrachtung aufnimmt. In der westlich-sprachigen Literatur jedoch fehlt solch eine Gesamtschau. Vielmehr werden die verschiedenen Lebensabschnitte wie die 1920er Jahre oder die Tätigkeit während des Krieges getrennt von einander betrachtet und als in sich geschlossene Entwicklungen angesehen. Eine umfassende Biographie könnte jedoch zeigen, dass Ichikawa durchgängig ihren politischen Zielen treu blieb und sich lediglich den politischen, gesellschaftlichen und historischen Begebenheiten anpasste.
Eventuell liegt auch genau darin die Schwierigkeit, Ichikawa als Person zu erfassen. Ihre politischen Aktivitäten erstrecken sich über ca. 70 Jahre, in denen Japan sich von der Taishô-Demokratie in eine ultranationalistische Gesellschaft und schließlich in eine Demokratie wandelte. Ihre politische Tätigkeit war eng an politische Ereignisse gekoppelt, so dass bei einer Gesamtbetrachtung immer auch die zeitgenössische Politik und die Reaktionen verschiedener politischer Gruppierungen beachtet und analysiert werden muss.
Literatur
- DIENER, Doris: „Die Frauenrechtlerin Ichikawa Fusae nach 1945“. In: Asiatische Studien: Zeitschrift der Schweizerischen Asiengesellschaft, Bd. 51, Nr. 4 (1997), S. 1135-1140.
- GERMER, Andrea: „Staat, Nation und Familie: Zum Verhältnis von Feminismus und Nationalismus in Japan, 1918-1945“. In: Japanstudien, Bd. 19, Nr. 1 (2008), S. 21-47.
- ICHIKAWA, Fusae 市川房枝: Ichikawa Fusae jiden 市川房枝自伝. Tôkyô: Shinjuku shobô 1995.
- KANO, Ayako: Japanese Feminist Debates. A Century of Contention on Sex, Love, and Labor. Honolulu: University of Hawai'i Press 2016.
- KURIHARA, Ryoko: „The Japanese Woman Suffrage Movement“. In: Feminist Issues (1991), S. 81-100.
- LARGE, Stephen S.: Organized workers & socialist politics in interwar Japan. Cambridge u.a.: Cambridge University Press 1981.
- LINHART, Ruth: „Fusae Ichikawa – die letzte Suffragette“; abrufbar unter: http://ruthlinhart.com/texte_21.htm (letzter Zugriff am 31.05.2022).
- LINHART, Ruth: „Japanische Frauen und der Fünfzehnjährige Krieg“; abrufbar unter: http://www.ruthlinhart.com/japan_35.htm (letzter Zugriff am 31.05.2022).
- MOLONY, Barbara: „From ‚Mother of Humanity‘ to ‚Assisting the Emperor’: Gendered Belonging in the Wartime Rhetoric of Japanese Feminist Ichikawa Fusae“. In: Pacific Historical Review, Bd. 80, Nr. 1 (2011), S. 1-27.
- MOLONY, Barbara: „Ichikawa Fusae and Japan’s Pre-war Women’s Suffrage Movement“. In: TOMIDA, Hiroko (Hrsg.): Japanese Women Emerging from Subservience, 1868-1945. Folkestone: Global Oriental 2005, S. 57-92.
- MOLONY, Barbara, UNO, Kathleen: Gendering Modern Japanese History (Harvard East Asian Monographs 251). Cambridge, London: Harvard University Press 2005.
- MOLONY, Kathleen Susan: One Woman Who Dared: Ichikawa Fusae and the Japanese Women's Suffrage Movement. Dissertation University of Michigan 1980.
- MURAI, Ryôta 村井良大: Ichikawa Fusae: kôtai wo soshi shite zenshin 市川房枝: 後退を阻止して前進. Kyôto: Minerva shobô 2021.
- MURRAY, Patricia: „Ichikawa Fusae and the Lonely Red Carpet“. In: The Japan Interpreter, Bd. 10, Nr. 2 (1975), S. 171-189.
- NUITA, Yoko: „Fusae Ichikawa: Japanese Women Suffragist“. In: Frontiers: A Journal of Women Studies, Bd. 3, Nr. 3 (1978), S. 58-62.
- ORII, Miyako, TOMIDA, Hiroko: „Shin Fujin Kyôkai (the Association of New Women) and the Women Who Aimed to Change Society“. In: TOMIDA, Hiroko (Hrsg.): Japanese women emerging from subservience, 1868-1945. Folkestone: Global Oriental 2005, S. 232-257.
- PHARR, Susan J.: Political Women in Japan. The Search for a Place in Political Life. Berkeley, Los Angeles, London: University of California Press 1981.
- SHINDÔ, Kumiko 進藤久美子: Ichikawa Fusae to “Daitôa sensô”: Feminisuto wa sensô dô ikita ka 市川房枝と「大東亜戦争」 : フェミニストは戦争をどう生きたか. Tôkyô: Hôsei daigaku shuppan 2014.
- TOMPINKS, Rebecca: „‘Uncovering the Waste of the World‘: Women and the State in Japanese Wartime Waste Campaigns, 1937-1945“. In: U.S.-Japan Women’s Journal, Nr. 53 (2018), S. 27-46.
- „Ichikawa Fusae: Ikari no nisshi 市川房枝 怒りの日誌“. In: Yomiuri shinbun vom 10.5.2021, Abendausgabe, S. 8.
- „Ichikawa Fusae kinenai josei to seiji sentâ 市川房枝記念会女性と政治センター“; abrufbar unter: https://www.ichikawa-fusae.or.jp (letzter Zugriff am 17.07.2022).
- „Ichikawa, Fusaye“, Ramon Magsaysay Award; abrufbar unter: https://www.rmaward.asia/awardee/ichikawa-fusaye (letzter Zugriff am 31.05.2022).
Chantal WEBER