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Fujita Densaburô 藤田傳三郎

geboren am 3. Juli 1841 in Hagi, Yamaguchi, gestorben am 30. März 1912 in Ôsaka

Leben und Familie

Die Fujita Familie waren Samurai des Chôshû-han, welches von der Môri 毛利 Familie geführt und verwaltet wurde. Bei der Môri-Familie handelte es sich um tozama daimyô 外様大名 (Landesherren, die sich nach der Niederlage in der Schlacht von Sekigahara 1600 dem Shogun anschließen mussten), die feindlich gegenüber dem Shogunat eingestellt war und aktiv bei der Meiji-Restauration (Meiji ishin 明治維新) mitwirkte.

Die Fujita-Familie betrieb seit mehreren Generationen eine Sake-Brauerei, bei der Fujita Densaburô mithalf, bis er mit 16 Jahren die Familie verließ und den Betrieb einer shoyû 醤油 (Sojasoße) -Brauerei begann. Kurz darauf lerne er jedoch den bekannten Samurai Takasugi Shinsaku 高杉晋作 (1839-1867) kennen und schloss sich seiner Militärtruppe Kiheitai 奇兵隊 an, welche dafür bekannt war mit traditionellen japanischen sowie westliche Waffen zu kämpfen.

Fujita war Vater mehrerer Töchter und dreier Söhne, Heitarô 平太郎 (1869-1940), Tokujirô 徳次郎 (1880-1935) und Hikasaburô 彦三郎 (1882-k.A.), welche nach seinem Tod sein Unternehmen weiterführten.
1911, kurz vor seinem Tod, erhielt Fujita den Baron-Adelstitel und besaß eine eigene Residenz in Miyakojima, Ôsaka.

Berufliche Karriere

Nachdem das große Ziel der Kiheitai - die Stürzung des Shogunats - erreicht war und die Meiji-Restauration erfolgte, löste sich die Militärtruppe 1869 auf und Fujita zog nach Ôsaka um. Dort war er in der Herstellung von Militärbedarf tätig und lieferte 1877 Waffen, Militärbekleidung und Lebensmittel an die Armeen während der Satsuma-Rebellion (Seinan Sensô 西南戦争).

Fujita gründete mit seinen zwei Brüdern die Fujita Densaburô Handelsgesellschaft (Fujita Densaburô Shôsha 藤田伝三郎商社), welche 1881 zu Fujita gumi 藤田組 umbenannt wurde. 1884 kaufte Fujita gumi die Mine der Stadt Kosaka in der Präfektur Akita der Meiji-Regierung ab und seitdem wurde der Bergbau zum Kerngeschäft der Firma. Ab 1899 startete Fujita Gumi ein Landerschließungsprojekt in der Kojima Bucht (Präfektur Okayama) mit dem Ziel, diese zu industrialisieren. Im Laufe der Jahre wurde Fujita Gumi zu einem zaibatsu 財閥 (Unternehmenskonglomerat) ausgebaut. Vor allem Fujitas ältester Sohn Heitarô wirkte aktiv mit und gründete die Fujita Bank sowie Lebensversicherung.

1886 wurde Fujita zum zweiten Präsidenten der Ôsaka Industrie- und Handelskammer (Ôsaka hôkô kaigisho 大阪商工会議所) ernannt und trug viel zur Modernisierung japanischer Städte bei, beispielsweise durch Bau von Eisenbahngleisen sowie Elektrizitätsleitungen.

1945 wurde Fujita Gumi in DOWA MINING CO., LTD. umbenannt und verlegte ihren Hauptsitz von Ôsaka nach Tôkyô. Die Firma ist auch heute noch aktiv und hat Standorte in einigen asiatischen und seit 2007 auch europäischen Ländern.

Tee-Weg

Fujitas Tee-Name war Kôsetsu 香雪 und er erlernte den Tee-Weg (sadô 茶道) an der Mushanokôjisenke 武者小路千家-Schule. Viele Tee-Räume (chashitsu 茶室) in Ôsaka waren in seinem Besitz.

Sammlung

Fujitas Motivation zum Sammeln war es, die Zerstreuung klassischer Japanischer Kunst in den Westen zu verhindern. Seine Sammlung besteht hauptsächlich aus den von Fujita Densaburô und seinem Sohn Heitarô gesammelten Gemälden und Teeutensilien von der Heian-Zeit (794-1185) bis hin zur Edo-Zeit (1603-1868). Sie umfasst ungefähr 2000 Objekte, darunter neun Nationalschätze und 53 bedeutende Kulturgüter.

Fujita Bijutsukan 藤田美術館

Das Museum wurde 1954 in Miyakojima, Ôsaka, gegründet. 2013 wechselte es von der Stiftung Fujita bijutsukan zu einer gemeinnützigen Stiftung. Das Ausstellungsgebäude befindet sich auf dem Gelände der Fujita-Residenz, umgeben von einem japanischen Garten mit einem Tee-Haus sowie mehreren Restaurants. Die offizielle Webseite des Museums ist abrufbar unter http://fujita-museum.or.jp.

Quellen

  • IWASHITA, Kiyochika 岩下清周: „Fujita Kôsetsu 藤田香雪“. In: HAYASHIYA, Tatsusaburô 林屋辰三郎 (Hrsg.): Kadokawa chadô daijiten: fukkyûban 角川茶道大事典:普及版. Tôkyô: Kadokawa shoten 2002, (S. 1177).
  • YAGASAKI, Zentarô 矢ケ崎善太郎: „Fujita bijutsukan 藤田美術館“. In: HAYASHIYA, Tatsusaburô 林屋辰三郎 (Hrsg.): Kadokawa chadô daijiten: fukkyûban 角川茶道大事典:普及版. Tôkyô: Kadokawa shoten 2002, (S. 1178).

Anna Rudinski

fujita_densaburo.txt · Zuletzt geändert: 2019/07/10 13:50 von arudinsk